Berlin, 13.10.2022. Die Geschichte von Deutschen und Russen ist seit Jahrhunderten so eng miteinander verflochten wie kaum eine andere zweier Nationen. Schon von der Zarin Katharina II. eingeladene deutsche Kolonisten siedelten sich insbesondere im Westen dieses großen russischen Reiches an, in der Ukraine und am Mittellauf der Wolga. Diese Russlanddeutschen lebten im Zarenreich unbehelligt und frei; nach der Oktoberrevolution, im Zuge der Zwangskollektivierung, kam aber alles anders. Sie wurden, genau wie die Ukrainer, mit unerfüllbaren Abgabensolls drangsaliert und ihres hart erarbeiteten Wohlstands beraubt. 1941, nach dem Überfall der Wehrmacht, wurden fast alle Russlanddeutschen von den Sowjets nach Sibirien oder Mittelasien zwangsumgesiedelt und in Arbeitslager gesteckt. Um auch ihre Identität zu zerstören, verboten die Kommunisten ihnen, Deutsch zu sprechen.
Grade jetzt, nachdem vor wenigen Wochen das deutsche Kulturzentrum im ukrainischen Mariupol von russischen Bomben zerstört wurde, ist es höchste Zeit für eine Thematisierung dieser sowjetischen Verbrechen. Und zwar nicht zuletzt in deutschen Schulen!
Zwangsumsiedeln ließ Stalin Deutsche aber auch nach dem Ende des Krieges: die Heimatvertriebenen vor allem aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien mussten völlig entrechtet fliehen. Daran schuld waren nicht etwa die Polen, die diese Landschaften erhielten, sondern Stalin, der seinerseits den Polen ein Drittel ihres Territoriums gestohlen hatte und sie dafür nun mit deutschem Hab und Gut entschädigte.
Linke Deutsche haben noch nie gerne über die Verbrechen Stalins und der Roten Armee, über Vertreibung, Entrechtung und Vergewaltigungen gesprochen, weil sie behaupteten, das würde die Verbrechen Hitlers relativieren. Desto wichtiger ist es heute, auch die an Deutschen begangenen Verbrechen auf die Agenda zu setzen und in den Schulen zu vermitteln!